Judoturnier U10 und U13 in Elze

Strahlende Kinderaugen in der Judohalle

MTVer richten erstes Turnier für die U10 und U13 seit 19 Monaten aus

„Gerade in der Vorbereitung hat dieses Turnier viel Arbeit gekostet, aber jede Minute hat sich gelohnt, wenn man die strahlenden Augen der Nachwuchs-Judoka gesehen hat“, fasst Judo-Spartenleiterin Annika Hurnaus die Erlebnisse des letzten Wochenendes zusammen.

Dort hatten die Elzer Judoka nämlich zum ersten Turnier für den Nachwuchs eingeladen, nach 19 Monaten Wettkampfpause. Gerade in einer Kontaktsportart wie Judo fällt der Schritt in die Wettkampfnormalität noch etwas schwerer als in anderen Sportarten. Der Niedersächsische Judo-Verband hatte zwar deutlich gemacht, dass er Kinderturniere „an der Basis“ begrüßen würde, gab den Vereinen aber auch nicht mehr Handwerkszeug mit. Für die älteren Jugendlichen und die Erwachsenen fanden aber zuletzt Deutsche Meisterschaften und auch die Bundesliga ganz regulär unter Auflagen statt. Das Verständnis der MTVer, dass gerade der Nachwuchs dabei weniger in den Blick genommen wird, hält sich in Grenzen.

„Gerade die Kids mussten und müssen sich noch immer erheblich einschränken, dabei ist es gerade der Nachwuchs, der Praxis benötigt und vor allem auch die Möglichkeit, sich mit anderen messen und Medaillen gewinnen zu können. In anderen Sportarten spielen sie bereits im normalen Betrieb, so kann man langfristig auch die Kids nicht halten“, kritisieren die MTV-Verantwortlichen den bisherigen Umgang des Verbandes und seiner Untergliederungen mit den kampfwilligen Judo-Kids.

So fassten die Elzer Judoka den Entschluss, ein kleines Turnier für die Kinder der Altersklassen U10 und U13 auszurichten. Mit einem strengen und mit der Stadt abgestimmten Hygienekonzept als Rahmen wurden erst einmal nur vier andere Vereine eingeladen, mit denen man in der Pandemie-Zeit engen Kontakt hatte und von denen man wusste, dass die Kinder auch weiterhin Sport betrieben hatten. Nach Anmeldung wurden die Teilnehmer „Wettkampfgruppen“ zugeordnet und Zeitkorridore festgelegt, um die Personenzahl in der Halle so klein wie möglich zu halten.

So kamen über 60 Kinder verteilt auf zwei Tage und insgesamt fünf „Wettkampfgruppen“ in die Halle – und die vielen glücklichen Gesichter gaben den MTV-Sportlern recht. In ruhiger Atmosphäre war dies gerade für Wettkampfanfänger ein perfekter Start in ihre „Wettkampfkarriere“. Aber auch für viele andere fühlte es sich an wie der erste Wettkampf.

Die MTV-Judoka konnten selbst 28 Sportler an den Start schicken – ein Beweis dafür, dass die vielen Aktivitäten zu jeder Zeit der Pandemie keine Einbußen mit sich brachten. Sportlich konnte der Nachwuchs ebenso überzeugen und zeigen, dass sie in den letzten Monaten nichts verlernt hatten.

In der U10 gingen mit Bjarne Schreeck, Melina Schindler, Sherin Hage, Linus Gardein, Jannis Büssel, Friederike Matthies und Jona Zumpe gleich sieben Wettkampfneulinge an den Start. An diesem Tag trotz guter Ansätze noch keinen Kampf gewinnen konnten Melina Schindler und Jannis Büssel. Beide belegten Rang 3. Bereits einmal siegreich von der Matte kamen in ihren Viererpools Sherin Hage und Linus Gardein. Sie erreichten ebenfalls Bronze. Mit der ausgeglichenen Bilanz von einem Sieg und einer Niederlage kamen Bjarne Schreeck und Friederike Matthies auf Platz 2. Mit zwei Siegen und einer Niederlage ebenso auf den Silberrang kamen Titus Wiedersatz und Jona Zumpe. Perfekt lief alles für Janine Brückner, Nelia Foth, Alexander Kostirin und Luis Basse. Mit jeweils drei, teilweise stark umkämpften Siegen kamen sie von der Matte und durften sich über die Goldmedaille freuen.

Bei der U13 ging es in starken Matches ebenso hart zur Sache: An diesem Tag gut aufkämpfen, aber dieses Mal keinen Kampf gewinnen konnten Anna Bürkner (Rang 2) sowie Johanna Meyer, Melia Raudies, Celina Sänger, Aaron Bleckmann und Jannes Wegener (alle Platz 3). Bereits mit einem Sieg von der Matte kamen und Bronze erreichten Lasse Zumpe und Felix Köhn. Mit jeweils einem Sieg und einer Niederlage landeten Nia Gattermann und Sarah Holzhausen auf dem Silberrang. Silber ging ebenso an Marten Meisiek, der sich zweimal erfolgreich durchsetzen konnte. Alle ihre Kämpfe und damit die Goldmedaille gewannen nach zum Teil spannenden Kämpfen Emma Bartels, Kim Bollermann, Nora Wetzler, Insa Nehm und Kilian Giese.

Die Elzer Judoka konnten nicht nur sportlich überzeugen, sondern sich auch als sehr gute Gastgeber präsentieren. Das Feedback zur Veranstaltung war durchweg sehr positiv. Eine Wiederholung dieses „besonderen“ Wettkampfformates ist nicht ausgeschlossen.